Aprilkind

Friday, April 01, 2011

G****sches Prinzip

Wenn das Leben Mathematik wäre

würde ich deinen Namen aufschreiben,

würde dich umarmen statt dich fortgehen zu lassen

und dir sagen dass du fehlst,

denn es gäbe nur true und false.


Wenn das Leben Mathematik wäre

würde ich nicht mit einem Fremden an die Bar gehen

um zu hoffen dass du der Typ bist der da sitzt

ihn genau zu mustern, zu ihm zu laufen

und in ein fremdes Gesicht zu blicken.


Wenn das Leben Mathematik wäre

würde ich mich nicht einsperren lassen

sondern den nächsten Zug nehmen

oder ans andere Ende der Welt tanzen

um dich wieder zu sehen.


Wenn das Leben Mathematik wäre

würde ich nicht weinend durch Parks laufen

sondern nach logischen Prinzipien Entscheidungen fällen

und sie als richtig akzeptieren

weil es nur schwarz und weiß gäbe.


Aber das Leben ist nicht logisch

das G****sche Prinzip gilt nur in der Algebra

das Wünschen funktioniert nicht immer

dich sehr zu mögen reicht nicht

ich schweige und du fehlst.


(c) Virus 4. März 2011

Monday, October 22, 2007

Bahnfahrt

Tote Gestalten in der ächzenden Bahn,
auf engem Raum und doch gar nicht nah.
Sie sitzen, stehen, denken, starren
kein Lachen, das die Stille durchbricht.

Reglose Körper schweigen sich an
auf ihrer alltäglichen, schläfrigen Fahrt.
Wer weiß, was im Andern vor sich geht?
Ob er innerlich weint, oder lacht, wen juckt's?

Tote Gestalten in der ächzenden Bahn,
eingepfercht und doch jeder allein.

(c) Virus (im Literaturkurs)

Friday, July 27, 2007

Drachenjagd

Als wir den Drachen jagten, hielten wir alle zusammen.
Es war kein fairer Kampf, wir überraschten ihn von hinten.
Als wir den Drachen jagten, hielten wir alle zusammen.
Jedes Mittel war recht, um ihn loszuwerden.

Als wir den Drachen fast besiegt hatten, freuten wir uns.
Es hatte geklappt, wir hatten es geschafft.
Als wir den Drachen besiegten, schrie er nicht.
Er sprach von der Freude an der Musik.

Als wir den Drachen besiegt hatten wünschte er uns schöne Ferien.
Und die Sieger waren keine Helden.

Sunday, May 20, 2007

Komisch

Komisch
wie sich alles verändern kann
wie sich Prioritäten verschieben
wie man sich so fremd wird
und Gleichgültigkeit sich einschleicht

Komisch
wenn man sich nicht mehr sicher ist
ob man ist oder spielt
sich selber vorspielt
wer man gerne wäre

Komisch
wie einen alles verwirren kann
wie sich ein dünner Schleier um einen legen kann
unmerklich doch undurchdringbar
und man am eigenen Atem erstickt

Komisch
wie Gedanken einen überwältigen
verhasste Gedanken und doch liebt man sie
will sie töten und gibt ihnen doch Raum
will sie knebeln und kann sie doch nicht fangen

Komisch
wenn man den roten Faden nicht mehr sieht
der doch alles durchzogen hat
wenn man zurückdenkt und merkt
dass man an einem Punkt ist an den man nie kommen wollte.

Komisch.

Saturday, April 07, 2007

Westerwald, Hessen und so

Tja, am Gründonnerstag hieß es bei mir auf nach Dernbach, weil der Bruder meines Opas (oder so) seinen 70. gefeiert hat und dazu so ziemlich die ganze Verwandtschaft eingeladen war. Familienfeier *kotz*. Bei alten Leuten rumsitzen, Kuchen essen und sich ordentlich anziehen. Na toll. Hatte erst mal gar keinen Bock.
Die Fahrt ging einigermaßen. Naja, fast. Kurz vor Ziel war ein LKW umgekippt. Scheiße. Und in den letzten 5 Minuten vor Ankunft müssen natürlich meine lieben Brüder anfangen sich zu schlägern. Stimmung! Vor Ort noch schnell umziehen. Hohe Schuhe. Sowas trag ich doch sonst nie! Ich laufe wie ein Storch. Oder komme mir zumindest so vor. Lauter Erwachsene kennen mich gleich. Hab ich die wirklich schon mal gesehen? Aha, das ist meine Großcousine. Die mit den Pferden. Und der Typ mit dem Hawaiihemd ist mein Großcousin. Sieht ja gar nicht schlecht aus... Wie die haben noch ne Schwester? Also wer ist hier eigentlich mit wem verwandt? Ah, das muss Lisa sein. Mann, ist ja schon ewig her, dass ich die alle gesehen hab. Und ab in den Wald. Mit den falschen Schuhen natürlich. Ein paar Kratzer am Fuß, aber was macht das schon? Später kurz in den Pferdestall. Endlich andere Schuhe. Leckeres Essen. Lisa und ich sind schon schnell beim Nachtisch. *g* Basketball spielen. Ich habs gar nicht drauf. Egal. Türsteher spielen. Ha, ich lass dich nicht durch! Ein bisschen kämpfen mit Julian. Endlich mal wieder ein würdiger Gegner. Rugby spielen. Lauter kleine Kinder niedermähen. Und alles natürlich in Festklamotten. Billy Talent und H2O hören. Kuchen wegbringen mit Subway to Sally im Auto. Rosen auf mein weißes Kleid.... Und so. Und wieder einmal feststellen, dass es Leute gibt, denen ich gerne zuhöre, egal worüber sie reden. Einfach nur um dem Klang der Stimme zu lauschen und die Mimik und Gestik zu beobachten. Oder bin ich begeistert von diesem Film? Keine Ahnung. Aber um es mal in Julians Worten zu sagen: Ich wusste gar nicht, dass ich so coole Verwandte hab.
Morgens (ok, eigtl mittags) noch meine ersten Gehversuche auf dem Einrad.
Und dann zu den Großeltern.
Klar, schön sie mal wieder zu sehen. War ganz nett, wenn auch manchmal etwas langweilig.
Am nächsten Tag in Niederweimar. Bei meinem Cousin auf dem Roller mitfahren. Fährt der immer so vorsichtig? Falls ich jemals WOW spielen sollte, weiß ich jetzt auch in welchen ... ähm ... Channel? (nee, das warn anderes Wort) ich gehen soll.
Tja, und jetzt bin ich wieder zu Hause. Die ganze Welt ist mal wieder komisch. Fragt nicht warum.
Jedenfalls bereue ich die kleine Reise nicht und hoffe bestimmte Leute wiederzusehen. Und mal wieder Rugby zu spielen.

Friday, March 16, 2007

Just some bloody thoughts

When closeness moves to distance
no bloody tears can heal this crack
When talking seems so pointless
so much to say but just no words
When voices bite and hugs burn
coldness while the sun shines bright
This bloody life's not over
just far away from where it was.

Sunday, December 17, 2006

Pausengeschichte

ziellos läuft sie durch das Gebäude
fühlt sich verloren im Stimmengewirr
die Geräuschkulisse rauscht in ihren Ohren
ab und zu ein Gruß, ein Lächeln
ignorierende Blicke
keine Person hier die ihr Sicherheit geben würde
sie hält die Blicke nicht aus
will jetzt nicht spielen
will jetzt nicht lächeln
ihre Schritte führen zu den Toiletten
kichernde Tussen vor dem Spiegel
ein Mief zum Brechen
sie schließt sich ein
wartet
bis das Gegacker verklungen ist und sie die Tür hört
und das schrille Geräusch der Klingel